Zu Jahresbeginn haben Joerg Weber (Sprecher) und Susanne von Münchhausen (Sprecherin des ER), zusammen mit Tim Treis, dem Sprecher der Vereinigung ökologischer Landbau Hessen (VÖL) einen Aufruf geschrieben und an andere Vereine und Initiativen geschickt, die sich ebenfalls für die Agrar- und Ernährungswende an der Basis in Hessen einsetzen. Daraufhin haben wir mit Einigen in den letzten zwei Monaten bereits eng zusammengearbeitet, mit anderen war bisher weniger Kontakt. In der kleinen Gruppe haben wir uns aufgrund der aktuellen Dringlichkeit für die Förderung des Ökolandbaus ab 2023 schwerpunktmäßig mit der Agrarpolitik befasst. Wir haben ein Gespräch mit der hessischen Ministerin für Umwelt und Landwirtschaft Priska Hinz und dem Staatssekretär sowie anderen MitarbeiterInnen des HMUKLV (Umweltministerium Hessen) intensiv vorbereitet und aktiv daran teilgenommen. Diese Zusammenarbeit hat uns gezeigt, dass ein Schulterschluss von Vertreterinnen und Vertretern des Ökolandbaus, Naturschutzes und dem Netzwerk der Ernährungsräte möglich und von allen Seiten als sinnvoll erachtet wird.
Damit wir nicht nur bei aktueller Dringlichkeit reagieren, sondern gut organisiert agieren, müssen wir uns aber nun mit etwas Zeit zusammensetzen, so das Ergebnis der Nachbesprechung zum Online-Treffen mit der Leitung des Ministeriums. Wir wollen uns persönlich kennenlernen und die nächsten Schritte gemeinsam planen. Dazu soll ein Strategieworkshop in Präsenz Ende April/Anfang Mai stattfinden.
Der Schulterschluss unserer unterschiedlichen Initiativen, die sich für den Klimaschutz, die Agrobiodiversität, die Bodenrettung, den Wasser- und Gewässerschutz und die nachhaltige Ernährung einsetzen, ist notwendiger geworden als im letzten Herbst!
Die Sachlage hat sich verschärft: Die Energiepreise und also die Kosten für Dünger, Futtermittel und Treibstoff steigen; die Ukraine exportiert kein Getreide; die Felder in der Ukraine werden nicht bestellt für die Getreideversorgung vieler Länder im nächsten Jahr. Daher werden die Stimmen immer lauter, dass der Biodiversitätsschutz und die Umstellung auf den Ökolandbau in Deutschland und der EU ‚Pause machen soll‘. Stattdessen wollen die landwirtschaftlichen Interessenvertreter wieder auf die Maximierung der Produktion setzen. Dem Ökolandbau schwimmen die Felle davon – unsere Ökobetriebe stehen in diesen Wochen extrem unter Druck.
Kennt ihr weitere Organisationen, die sich der Initiative anschließen möchten? Dann meldet euch gerne bei Susanne von Münchhausen (s.vonmuenchhausen@ernaehrungsrat-frankfurt.de) oder Joerg Weber (j.weber@ernaehrungsrat-frankfurt.de).