Das Projekt FOLL Regional hat sich in Fulda als wegweisende Initiative etabliert, an dem rund 30 gastronomische Betriebe mittlerweile teilnehmen. Dabei steht das in Mundart gesprochene “Foll” wortspielerisch für die Stadt Fulda. Das Projekt verbindet Nachhaltigkeit, Regionalität und wirtschaftliche Unterstützung zwischen produzierenden und bewirtenden Betrieben, welche aktiv daraufsetzen, regionale Lebensmittel in ihre Speisekarten zu integrieren. Ziel ist es, einen Anreiz für gastronomische Betriebe zu schaffen, vermehrt auf regionale Produkte und Zutaten zurückzugreifen und somit regionale Produktions- oder Veredelungsbetriebe mit ihren Wertschöpfungsketten zu stärken. Gastronomiebetriebe, die am Projekt teilnehmen, profitieren durch eine finanzielle Förderung sowie kostenlose Werbemöglichkeiten. Sieunterstützen dabei zugleich die lokale Landwirtschaft und ihre Produzentinnen und Produzenten und schaffen für ihre Gäste regionale Qualität und Identifikation.
Ursprung und Idee von FOLL Regional
Die Idee hinter FOLL Regional entstand aus dem politischen Wunsch der Stadt Fulda, regionale Produkte und ihre Erzeugerinnen und Erzeuger stärker in die lokale Gastronomie im Raum Fulda zu integrieren. Seit rund 20 Jahren gibt es im gesamten Landkreis Fulda bereits ein Label für regionalen Genuss, um den regionalen Bezug noch stärker in der Stadt zu verankern, wurde 2023 das „FOLL Regional“ Förderprojekt ins Leben gerufen.
Rahmenbedingungen und Förderung
FOLL Regional richtet sich mit der Förderung ausschließlich an klassische Gastronomiebetriebe. Die Gemeinschaftsverpflegung wie z.B. in Schulen oder betriebseigenen Kantinen ist demgegenüber nicht förderbar. Mit der Einführung des „FOLLRegional“-Labels kennzeichnen lokale Gastronomiebetriebe ihre regionalen Speisen in den Speisekarten und können sich dadurch von anderen Restaurants abheben. Die Betriebe verpflichten sich mit ihrer Teilnahme, mehr als die Hälfte der verarbeiteten Lebensmittel aus einem Umkreis von 50 Kilometern um die Stadt Fulda zu beziehen. Dabei werden auch Produkte wie Kaffee, der zwar nicht lokal angebaut, aber in der Region veredelt wird, als regional betrachtet. Diese klaren Rahmenbedingungen sollen die Transparenz für die Verbraucherinnen und Verbraucher erhöhen und das Bewusstsein für regionale Lebensmittel stärken.
Die Teilnahme an FOLL Regional bietet den Gastronominnen und Gastronomen nicht nur die Möglichkeit, sich stärker mit der regionalen Küche zu profilieren, sondern bietet ihnen auch finanzielle Anreize. Die Fördermittel des Projekts sind nach dem Anteil der verwendeten regionalen Produkte in Kategorien gestaffelt. So können die Gastronomen bis zu 1.800 Euro Förderung pro Jahr erhalten. Zu den Kategorien zählen unter anderem Brot, Fleisch, Käse, Bier oder Mineralwasser. Durch diese differenzierte Förderung werden die Betriebe motiviert, möglichst viele regionale Produkte in ihren Speiseplan zu integrieren.
Ein besonderes Highlight des Projekts ist die kostenlose Platzierung der teilnehmenden Betriebe auf der FOLL Regional-Website. Diese Plattform bietet den Gastronomiebetrieben eine zusätzliche Werbefläche und gibt den Gästen eine Übersicht über die Restaurants, die an dem Projekt teilnehmen.
Drei Jahre Laufzeit und flexible Weiterentwicklung
Das Projekt wurde vorerst auf eine Laufzeit von drei Jahren angelegt und befindet sich im ersten Projektjahr. „Der Anfang ist sehr gut gelungen und die Rückmeldungen von der Gastronomie waren durchweg positiv“, so Projektmanager Timo Heumüller. Ein umfassender Überblick über die positiven Effekte wird sicherlich erst nach Ablauf des ersten Förderprogramms zum Ende des Jahres 2027 möglich sein.
Besonders wichtig ist, dass das Projekt sich im Laufe der Zeit weiterentwickeln soll. Durch regelmäßige Rückmeldungen der Gastronominnen und Gastronomen und der Erzeugerinnen und Erzeuger können neue Maßnahmen besprochen und angepasst werden.
Erste Erfolge und Herausforderungen
Bereits gleich zu Beginn des Projekts im Jahr 2023 schlossen sich 15 gastronomische Betriebe dem Projekt an. Besonders Betriebe mit traditioneller deutscher Küche zeigten großes Interesse an der Initiative. Schwierigkeiten scheint es vor allem bei Betrieben mit internationaler Küche zu geben, da hier viele der original landestypischen Zutaten nicht regional produziert oder veredelt werden können.
FOLL Regional: Mehr als nur ein Label
Zusammenfassend lässt sich sagen: FOLL Regional ist weit mehr als nur ein Förderprogramm. Durch die enge Zusammenarbeit zwischen erzeugenden Betrieben, Gastronomie und der Stadt werden nicht nur regionale Wertschöpfungsketten aufgebaut, sondern auch eine nachhaltige kulinarische Kultur in Fulda gefördert. Menschen, die sich an dem Projekt beteiligen, tun dies, laut Timo Heumüller, in erster Linie nicht wegen der finanziellen Unterstützung, sondern weitgehend aus Überzeugung.
Somit hat die Stadt Fulda mit FOLL Regional ein Projekt ins Leben gerufen, das nicht nur die regionale Gastronomie stärkt, sondern auch das Bewusstsein für Nachhaltigkeit und regionale Produkte in den Vordergrund rückt. Mit diesem zukunftsorientierten Ansatz bietet FOLL Regional sowohl den Gästen als auch den beteiligten Gastronomie- und Landwirtschaftsbetrieben einen echten Mehrwert und positioniert Fulda als Vorreiter in Sachen nachhaltiger Gastronomie.
Hier geht’s zur FOLL Regional Website: https://www.follregional.de/
Dieser Blogbeitrag basiert auf einem Interview mit Timo Heumüller vom 27.09.2024